Wann und wie eignet sich Active Sourcing zur Stellenbesetzung?

Im vorherrschenden Arbeitnehmermarkt bemühen sich Unternehmen immer mehr um eingehende Bewerbungen. 2022 verzeichnet die Agentur für Arbeit eine historisch hohe Anzahl offener Positionen.

Auf viele offene Stellen kommen abnehmende eingehende Bewerbungen. Active Sourcing ist eine Möglichkeit im Recruiting, um als Unternehmen aktiv an Kandidatinnen und Kandidaten zu kommen. Dieser Artikel erklärt Ihnen, was Active Sourcing ist, welches Wissen dafür eingesetzt wird und wann Sie besser eine Firma dafür beauftragen.

 

🔊 Lieber Hören statt Lesen? Hier gelangen Sie zur Podcast-Folge über Active Sourcing mit der HSB-Akademie.



Was ist Active Sourcing?


Mittels Active Sourcing werden im Recruiting gezielt Systeme durchsucht, um für eine spezifische Position qualifizierte Menschen zu identifizieren und anzusprechen.

Meist werden passende Profile im Internet gesucht. Das Internet enthält eine riesige Menge an Informationen. Diese kann gezielt und systematisch durchsucht werden.

Die Herausforderung ist, nicht immer die gleichen Ergebnisse anzuschauen, sondern immer neue Profile zu finden, welche für eine offene Position qualifiziert sind. Auch das Kontaktieren der Menschen und der Gesprächsaufbau zählen dazu.

Active Sourcing wartet nicht, bis Personen eine Bewerbung schreiben. Active Sourcing ergreift die Initiative und tritt mit einem konkreten Stellenangebot an ausgewählte Menschen heran.



Wie gehe ich beim Active Sourcing vor?


Active Sourcing eignet sich nicht für jede Zielgruppe gleichermaßen. Für manche eignet sie sich gar nicht.

Verschaffen Sie sich zuerst eine Vorstellung Ihrer Zielgruppe. Machen Sie sich greifbar, wo sich Personen Ihrer Zielgruppe aufhalten und auf ihre Kompetenz aufmerksam machen (dabei hilft Ihnen das Erstellen einer Candidate Persona).

Ihre Zielperson kann eine Putzkraft sein, die Ihre Dienstleistung auf Ebay inseriert. Sie kann Student oder Studentin sein, die sich am schwarzen Brett der Universität als Nachhilfe-Lehrkraft anbieten. Oder sie ist ein kreativer Geist, der seine künstlerische Fähigkeit auf Pinterest ausdrückt. Oder sie ist Führungskraft auf Linkedin bzw. onlyfy und hat Ihre Kompetenz in ihrem Profil eingetragen.

Linkedin und Xing sind beispielsweise typische Vertreter für Active Sourcing Portale und erleichtern dem Recruiter / der Recruiterin die Suche mit einer erweiterten Suchmaske.



Was muss ich wissen, um mit internetbasiertem Active Sourcing erfolgreich zu sein?

Wenn Sie das Internet nach Ihren Wunschkandidatinnen und -kandidaten durchsuchen möchten, dann sollten Sie die Begriffe Suchmaschine, Suchalgorithmus und Boolesche Befehle kennen und verstehen. Dabei helfen Ihnen folgende Begriffsabgrenzungen:

👉 Eine Suchmaschine ist ganz allgemein ein Hilfsmittel, mit welchem Sie das Internet durchsuchen können. Beispiele sind: Google, Bing, Ecosia, Qwant etc.

👉 Ein Algorithmus ist per Definition ein Lösungs- bzw. ein Bearbeitungsschema.

👉 Beim Suchalgorithmus handelt es sich vereinfacht gesagt um jenes Schema, durch das Ihre Suchanfrage abgearbeitet wird. Dass Sie bei gleicher Suchanfrage in verschiedenen Suchmaschinen verschiedene Ergebnisse erhalten, liegt daran, dass jede Suchmaschine Ihren eigenen Suchalgorithmus definiert hat. Die verschiedenen Suchalgorithmen haben gemeinsam, dass sie (mehr und weniger) mit Booleschen Befehlen steuerbar sind.

👉 Die klassischen Operatoren AND, OR und NOT wurden vom englischen Mathematiker Georg Boole entwickelt. Stellen Sie sich zwei Kreise vor, die nebeneinander liegen und sich überschneiden.

Die AND-Verknüpfung ist die Schnittmenge beider Kreise.

Die OR-Verknüpfung beschreibt die gesamte Menge; also beide Kreise inklusive Schnittmenge.

Und die NOTVerknüpfung schließt eine definierte Menge aus.

Hierzu kommen weitere Befehle, die in der professionellen Suche verwendet werden: 👉 Die Modifikatoren und Feldkommandos. Sie helfen, den eingegebenen Suchbefehl stärker zu richten, ich verzichte hier auf die Erklärung. Kontaktieren Sie mich gern, wenn Sie mehr dazu wissen möchten.


Active Sourcing selbst betreiben oder eine Firma beauftragen?


Die Möglichkeiten und Anwendungen im Active Sourcing sind groß. Je nach Bedarf vertieft man sich immer mehr. Und vielleicht steht irgendwann die Entscheidung an: „Kann und möchte ich das selbst tun oder beauftrage ich besser eine Firma?“


Wenn Ihr Recruiting von Ihrem Netzwerk lebt, dann kann es sich lohnen, mittels einfachem Active Sourcing neue Kontakte zu Knüpfen - online und offline. Auf der anderen Seite existiert die Zeit- und Budget-Frage.

Je nach Position und Firma werden für Vermittlungen basierend auf Active Sourcing ca. 30 Prozent des Jahresbrutto der zu besetzenden Stelle angesetzt.

Zeitlich können bei einer professionellen Suche innerhalb einer Woche ca. zehn Positionen qualitativ hochwertig bearbeitet werden.

 

Haben Sie noch offene Fragen zum Thema Active Sourcing? Stellen Sie mir diese gern und wir tauschen uns dazu aus.

Zurück